Kürzlich bekam ich mehrfach die Info:
Guten Tag Ute,
Sendungsinfo Onlineversand
Ihr Paket wurde über Ihren Briefkasten ausgeliefert.
Nun, ausgeliefert und womöglich korrekt, pünktlich und schadensfrei geliefert, darüber freue ich mich ja.
Aber warum darf mein Paket nicht in die Paketbox unterm Briefkasten? Ich ging also nachsehen, und stellte fest, alles gut, nur die Formulierung ist komisch. In diesem Fall war es der amazon-eigene Zustelldienst.
Ausgeliefert ist ausgeliefert
Ausgeliefert ist nicht nur ausgeliefert, sondern auch dem Versanddienstleister ausgeliefert. Manchmal funktioniert es mit einem Zusteller gar nicht, wir hatten es kürzlich mit DPD, ein Paket ging 4-mal zurück an den Absender, bevor wir es beim fünften Mal bekamen. Ein Absender wechselte recht schnell den Versanddienstleister, der andere nahm immer wieder DPD.
Wenn es mit einem Versanddienstleister nicht klappt, habe ich immer mal überlegt, nicht bei Firmen zu bestellen, die mit dem Paketdienst arbeiten. Praktikabel ist das bei dem was ich regelmäßig bestelle nicht. Sehr häufig müsste ich einen Shop abwählen, weil ich nicht weiß ob DHL, DPD oder Hermes genutzt wird. Andere versenden mal mit UPS, dann mit GLS oder per Post.
Insofern sind Kunden häufig dem Service eines Anbieters ausgeliefert.
Über manche der Anbieter hört und liest man wenig. Im Dezember machten geplante Entlassungen bei DPD Schlagzeilen.
Selbst um die Post kümmern?
Bei der Paketlieferung sind die Packstationen von DHL schon etabliert. Einerseits ist das gut, die Boxen haben für viele nützlichere Öffnungszeiten, als der ein oder andere Paketshop. Pakete versenden und die Paketmarke ebenfalls nur zahlen, aber nicht selbst drucken ist ein Vorteil. Diese Angebote sind prima, wenn sie funktionieren, wenn ein Fehler entsteht, ist da jedoch niemand, der hilft.
Die DHL Group, formals Deutsche Post-DHL-Group erweitert dieses System nun mit Poststationen.
Seltener Suchanfragen nach wann die Post käme.
Ihr hinterlegter Zustellhinweis wurde akzeptiert
Mit einem DHL-Kundenkonto sind Zustellhinweise möglich, beispielsweise, das Ablegen von Paketen an einer bestimmten Stelle. Ein Kundenkonto für eine Adresse richtete ich vor allem ein, um Zustellhinweise und Ablageort angeben zu können. Denn je nach Tag und Zusteller kamen Pakete an, zwei Tage später wieder unbekannte Adresse, dann wieder zugestellt…
DHL-Bearbeitungszeiten
Das Konto erstellte ich am 10. August 2022, am 28. kam die Antwort, dass der Zustellhinweis geklappt hat. Nein, nicht am 28. August, am 28. Februar, also nicht 2023, sondern 2024.
Eineinhalb Jahre brauchte DHL um einen Klick im Kundenkonto zu verarbeiten. Das passt zu den Problemen mit dem Ablagevertrag. Wenn es immer weniger direkten Service gibt, dann sind gerade die Bearbeitungszeiten bei Rückmeldungen relevant. Offensichtlich ist da noch deutlicher Nachholbedarf. 1,5 Jahre um aus dem Klick im Onlinekundenkonto eine Aktion durchzuführen, die dann per Mail bestätigt wird, das ist unendlich weit von allem entfernt, was akzeptabel ist.
Singender Paketbote angegriffen
Sicherlich mag man den ein oder anderen Zusteller lieber. Ein singender Paketlieferer ist ungewöhnlich und da hat DHL sicher nicht so viele. Ob man die gute Laune mag oder nicht, darf jede Person selbst entscheiden, aber dass man den Paketboten angreift und bedroht, das ist unfassbar.
Marktanteile der Versanddienstleister
Statista hat die Marktanteile der größten Paketdienste in Deutschland gemessen am Paketvolumen in den Jahren 2020 bis 2022.
- mit rund der Hälfte aller Pakete führt DHL weiter unangefochten.
- Platz zwei belegt Hermes mit rund 14%
- UPS mit 12 % auf Platz 3
- kurz dahinter DPD mit rund 11 %
- noch bei 8 % liegt GLS
- gefolgt von FedEx / TNT mit etwa 6%
- alle anderen haben einen Anteil von insgesamt rund einem Prozent
Beschwerden über Pakete
Kürzlich berichtete das Logistik-Watchblog über die Beschwerdezahlen.
- 80 % DHL
- 12 % Hermes
- 4 % DPD
Ich kommentierte, dass die Zahlen nicht vergleichbar seien, denn die Anzahl der Paketzustellungen sei ja nicht angegeben. Auf meinen Kommentar kam keine Antwort, daher rechnete ich selbst. Bezogen auf die Anteile an den Auslieferungen ergibt sich:
- DHL hat einen 1,6 fachen Anteil an Beschwerden, als sie bezogen auf ihren Marktanteil haben sollten.
- 86 % dessen was Hermes laut seinem Marktanteil haben könnte wurde eingereicht, sie sind also besser, als es ihrem Anteil entspräche.
- DPD über die so viel geschimpft wird, auch zuweilen schon hier im Blog, sind von den dreien mit Abstand die Besten. Nur 36% der Beschwerden, die ihrem Marktanteil entsprächen wurden tatsächlich eingereicht.
Unterm Strich bleibt, was ich schon immer sage, es braucht etwas Glück bei den Zustellern, da kann es bei jedem Paketauslieferer ganz toll oder eher schwierig sein.