Wir schrieben ja, dass wir unsere Apelina verkaufen wollen. Das hat heute auch geklappt. Verkaufen wollen war es jedoch nur teilweise.
Ursprünglich war unser Linchen ein Werbeplakat fürs Versanddepot. Dafür brauchten wir die Ape wegen der Schließung nicht mehr. Die Ape und die Fahrten waren jedoch nicht nur Arbeit, sie machten auch Spaß. (mehr …)
Verkauft am 25.04.2020
Unser Linchen, ist eine Ape TM 703 Kasten, die wir im Mai 2015 neu gekauft haben. Wir hatten trotz nicht so vieler Kilometer, viel Spaß an unserer Apelina, die wir als Werbeschild gekauft haben.
2015 war die ursprüngliche Idee, täglich ein Foto von unserer Apelina zu veröffentlichen und nur wenige Zeilen Text dazu, um einen Adventskalender daraus zu machen. 2016 haben wir es mit einem traditionellen Adventskalenderformat gelöst. Allerdings basierte das Format auf einem Plugin, welches später nicht mehr funktionierte und was ich daher wieder entfernt habe.
2015 entstanden unterm Strich viele Beiträge, die mehr als eine kurze Bildbeschreibung waren. Diese überarbeitete ich und verwendete sie als Infos und Tipps, die längerfristig sinnvoll sind.
Aus den Adventskalenderfotos in 2015, wurden 2016 Adventskalenderbeiträge wieder mit einem Plugin, wieder hielt es nicht länger.
Ende 2024, einige Jahre nach Ende des miradlo-Versanddepots, überarbeitete ich daher nochmals die meisten Beiträge, so dass sie nicht mehr veraltet, sondern neu lesenswert sind.
Erstmals stellte jemand in der Nacht zum 3. November die Apelina weg aus der Parkrichtung und teils auf den Fahrradweg. Einmal, und ohne Schäden, nur halt störend halb auf dem Fahrradweg, das hielten wir noch für einen übermütige Aktion irgendwelcher Jugendlicher.
Leider scheint es jedoch keine einmalige Aktion gewesen zu sein, den in der Nacht auf den 7. November passierte es einige Meter weiter erneut. Dieses Mal mit Schäden an Apelina und einem parkenden Motorrad.
Wir haben daher am Samstag, den 7.11.2015 Anzeige erstattet.
Schaden an Apelina
Schaden an einem Motorrad
gefährdend und behindernd den Fahrradweg zugestellt
rufschädigend, weil dem stehenden Fahrzeug nicht anzusehen ist, dass wir es korrekt geparkt hatten
Polizei: keine Sachbeschädigung
Wir dachten das wäre Sachbeschädigung, aber laut Rückmeldung der Polizei ist das nicht so:
„In dem geschilderten Sachverhalt handelt es sich meiner Meinung nach um keine Sachbeschädigung.
Bei einer Sachbeschädigung muss der Täter in jedem Fall vorsätzlich gehandelt haben.
In ihrem Fall gehe ich eher davon aus, dass Betrunkene oder übermütige Jugendliche durch das Umstellen der Ape sich einen Scherz erlaubt haben.
Dass dabei ein Schaden entsteht ist nicht gewollt und nicht bewusst bezweckt worden. Die Beschädigungen sind also aus meiner Sicht nicht mutwillig entstanden. Aus diesem Grund liegt keine Sachbeschädigung vor.“
Auch etwaige Ermittlungen lehnte die Polizei ab.
…und jetzt
Die Apelina steht als Werbefahrzeug logischerweise nicht irgendwo versteckt auf einem Parkplatz, sondern parkt immer irgendwo an der Straße.
Es ist jetzt zweimal innerhalb weniger Tage passiert. Im Moment hoffen wir, dass der/die Verursacher bemerkt haben, dass ihre Aktion zu Schäden führte und sie es deshalb nicht noch einmal tun.
Denn wir haben wenig Alternativen:
Alarmanlagen wären eine Option, die Recherche hierzu macht jedoch wenig Hoffnung. Eine Alarmanlage für eine Ape, die sicherstellt, dass der Alarm nicht losgeht, nur weil ein großer LKW vorbeifährt, aber sicher dann losgeht, wenn jemand die Ape anhebt, ist wohl nicht Standard. Eine Wegfahrsperre wäre einfacher, behebt aber nicht unser Problem.
Verhindern dass die Apelina angehoben werden kann, ist ebenfalls kaum möglich. Es gibt in unserer Umgebung keine Parkplätze bei denen ein zusätzliches Schloss angebracht werden könnte, denn hier sind die Straßenlaternen nicht neben den Parkplätzen, sondern neben dem Radweg.
Nachts weg von öffentlichen Wegen und auf einen gut gesicherten Parkplatz, wäre für spezielle Anlässe wie Fastnacht eine Alternative, aber nicht im Alltag.
Falls jemand einen guten Tipp hat, der funktionieren könnte, gerne in den Kommentaren!
Falls jemand in der Nacht zum 3.11. oder in der Nacht zum 7.11. in der Wollmatinger Straße etwas beobachtet hat, was den oder die Täter identifizieren könnte, gerne bei uns oder bei der Polizei Konstanz melden.
Falls jemand in nächster Zeit etwas beobachtet, bitte ebenfalls melden.
Offiziell lautet der italienische Plural von Ape, Api (Biene, Bienen). Im Deutschen erscheint mir das eher unklar. Eher würde ich noch den halbenglischen Plural mit Apes schreiben, aber auch das gefällt mir nicht so recht. Umgehen lässt es sich mit Ape-Fahrzeugen, da ist zumindest eindeutig, dass um mehrere Dreiräder vom Typ Ape geht. In manchen Formulierungen lässt sich der Plural ganz vermeiden, beim Apetreffen käme niemand auf die Idee, dass es nur um eine Ape geht.
Kurz, ich habe überlegt, aber ich mag die Mehrzahlformen nicht, weil sie für diejenigen, die sich nicht oft mit diesen Gefährten befassen kaum nachvollziehbar sind. Deshalb umschreibe ich wohl auch weiterhin lieber. Immerhin die Apelina ist einmalig, da brauche ich keinen Plural.
Ape-Treffen in Herznach, AG, CH mit Apelina
Das Ape-Treffen begann am Freitag in Herznach im Aargau auf dem Gelände des Hofs und Campingplatzes Eichhof. Der Eichhof ist ein Hof, mit Kühen, Eseln und Landwirtschaft, sowie mit dem Zeltplatz, der auch Platz für die vielen kleinen Dreiräder bot.
Organisiert haben das Treffen Valentin, Daniela und Damaris, viele tolle Fotos von jeder kleinen Ape und den Menschen gibt es auch auf Valentins Seite ape-on-tour.ch. Valentin erlaubt seine Bilder frei zu nutzen. Wenn wir eins von seinen Bildern verwenden, steht es im Bildnamen und im Titel des Fotos.
Eine Ape und noch eine Ape und noch eine…
Wir fuhren am Freitagmittag von Konstanz über Zürich nach Herznach. Am frühen Abend waren wir pünktlich für erste Eindrücke und zum Abendessen am Grill auf dem Eichhof.
Beim Händler oder auf Fotos hatte ich schon einmal mehrere Ape-Fahrzeuge an einer Stelle gesehen. Sonst jedoch, mal eine andere Ape, aber so viele auf einem Haufen, das war neu. Faszinierend ist auch, wie verschieden die kleinen Gefährte sind. Von der Bauart her, gibt es im Grunde nur drei Varianten, die kleine Ape 50 (etwa 3 PS, max. 40 km/h), die Calessino (etwa 8 PS, max. 56 km/h) und die TM 703, wie unsere Apelina (etwa 11 PS, max. 64 km/h).
Jede Ape ein Unikat
Hier auf dem Platz sah jedoch jede Ape anders aus. Schon von außen war kaum eine, nur genau so, wie sie gekauft wurde. Noch mehr Unterschiede gab es bei der Ausstattung.
Oft wird eine Ape als fahrende Werbetafel genutzt. Von manchen mit Schildern, andere beklebt, manche lackiert. Doch auch wenn eine Ape nicht wirbt, hat fast jede eine individuelle Optik, oft ist die Biene (ital. Ape) natürlich Thema. Unsere Apelina fiel einerseits also kaum auf, doch sie war das einzige fahrende Paket in schweizer Optik mit Augen und Lächeln.
Die Fotos zeigen unsere ersten Eindrücke am Freitagabend. Wir werden noch weiter berichten, erzählen und Fotos von der Apelina on tour zeigen.
Am Freitag, den 2. Oktober beginnt das APE-Treffen in Herznach, Aargau, Schweiz. Wir haben seit Mai unsere Apelina, die für Werbung in unserem Versanddepot zuständig ist.
Arbeit und Spaß lassen sich mit einer Ape prima verbinden. Da wir sehr umfangreiche Öffnungszeiten haben, sind mehrtägige Ausflüge aufwändiger zu organisieren. Dieses Mal passt der deutsche Nationalfeiertag am Samstag perfekt zum Ape-Treffen, denn da haben wir auf jeden Fall geschlossen.
Ab Freitag wird die Apelina also in der Schweiz unterwegs sein. Da sie nicht so schnell ist, mit ihren höchstens 65 km/h, haben wir ihr für etwaige hinter ihr wartende Fahrzeuge ein Schild spendiert:
2. – 4. Oktober 2015
Apelina
fährt, so schnell sie kann, zum
APE-Treffen in Herznach, AG, Schweiz
Schild hinten auf der Apelina
Wir freuen uns riesig auf das Ape-Treffen. Vom Organisator Valentin und seiner Tuc Tuc, haben wir dieses Jahr auf Facebook viel über die Touren gelesen. Tuc Tuc, ist eine Ape, so wie die Apelina, war jedoch auch schon auf einigen Pässen.
Die Apelina war diese Woche in der Selbstwaschanlage, um sich hübsch zu machen, auch die Nase ist frisch geputzt. Das Wetter soll zumindest bis Samstag herbstlich schön bleiben, da bleibt die Nase sauber.
Sicherlich werden wir nach dem Ape-Treffen auch hier mit Fotos berichten.
Ape hat was
Realistisch die Fakten betrachtet:
Eine Ape ist laut, langsam, nicht sehr komfortabel und hat eine sehr spezielle Optik.
Mit dem Bauchgefühl betrachtet:
Unser Linchen ist nicht zu überhören, Menschen drehen sich nach ihr um und meistens lächeln sie dann. Die Apelina hat Urlaubsgeschwindigkeit und vermittelt ein Gefühl wie Ferien. Klar in der Ape ist wenig Federung, Komfortsitze oder Platz auch für sehr große Menschen, es ist eher kuschelig zu zweit in einer TM. Und doch es hat einfach was. Die schon grundsätzlich sehr altmodische Optik wirkt so schon wie ein gemaltes Auto. Unser Linchen mit seinen Augen und dem wie ein großes schweizer Paket auszusehen, war wie ein Stückchen aus einer anderen Zeit. Am ehesten vergleichbar mit den Zeiten von Don Camillo und Peppone.
mein Name ist Apelina, ich bin eine Piaggio Ape und das neue Mitglied im miradlo-Versanddepot-Team. ;)
Zu jedem Geschäft gehört, auch Werbung, wir werben natürlich im Internet, aber wir suchten auch eine Werbemöglichkeit außerhalb des WWW. Für unsere Lieferadresse in Konstanz, möchten wir natürlich in erster Linie diejenigen ansprechen, die Interesse an unserem Service haben könnten. Meistens sind es daher Schweizer, die wir erreichen möchten.
Wir informierten uns über Möglichkeiten und Preise verschiedenster Werbevarianten. Dazu zählten Plakate, Zeitung, Schilder in Parkhäusern, Einkaufswagenbeschriftung usw. Bei keiner dieser Werbeformen schienen uns Preis und möglicher Erfolg der Werbung in einem sinnvollen Verhältnis zu stehen.
Unsere Werbung soll an den Stellen sein, an denen sich potenzielle Kunden aufhalten. Einerseits ist das Konstanz, welches als Einkaufsstadt sehr beliebt ist und zusätzlich sind es die Gegenden in der Schweiz, aus denen unsere Kunden kommen könnten.
Aus unserer Sicht ist ein fahrbares Werbeplakat am besten geeignet. Wir informierten uns daher über Preise eines Piaggio und überlegten uns welche Variante für uns sinnvoll ist. Gekauft haben wir jetzt die etwas größere Version die Ape TM 703 Kasten, vor allem deshalb weil sie zwei Personen befördern kann und daher auch für Ausflüge geeignet ist.
Gekauft haben wir sie bei Casa Moto, dieser Händler ist auf der anderen Seeseite und hat eine große Auswahl von Modellen der Ape. Die Beschriftung dagegen haben wir hier vor Ort in Konstanz von riwe-Marketing machen lassen. Bei Absprachen zwischendurch war das auch sehr hilfreich. Trotz dem Spaß an der Beschriftung der kleinen, süßen Apelina, war es auch eine sehr aufwändige Arbeit, bis alles so passte wie entworfen. Insofern war riwe auch froh, als sie uns die Apelina übergeben konnten.
Letztes Jahr blickte ich in einem Textbeitrag zurück aufs Jahr. Dieses Jahr nutze ich eine Aufstellung von Blogbeiträge um auf 2024 in Stichpunkten zurück zu blicken.
DPD-Zusteller hat keine Lust – das Hauptproblem war noch in 2023, aber die letzten Aktualisierungen des Zustellchaos gingen bis 2024.
Digitale Ausfuhr – Mwst aus D in die Schweiz, es gibt noch immer Ausfuhrscheine auf Papier, die vom Zoll abgestempelt werden, wenn die Ausfuhr bestätigt wird. Es bewegt sich was damit es digitaler wird, aber nicht so schnell.
Scheffe! Für mich sagt Scheffe sehr deutlich, dass es kein Mädel, keine kleine Frau, kein Girlie oder so ist, sondern jemand, die ernst zu nehmen ist. Und ich muss auch niemanden siezen um mir Respekt zu verschaffen.
12 von 12 Alltägliches in meinem Arbeitsumfeld in Screenshots bebildert und im Text erklärt, ein Tag in meinem Job.
Scherben, späte Lieferung, es gibt viele tolle Onlinehändler, die genau wissen was sie tun. Und hier gab es einen, die es in mehreren Lieferungen nicht schafften etwas Geschirr am Stück und nicht in kleinen Scherben zu liefern.
24-er Serie mit Apelina, das war der Einstiegsbeitrag für einen Adventskalender aus Beiträgen 2016. Die einzelnen Artikel habe ich überarbeitet und aktualisiert.
Technisches bloggen, da ich ein Blog nicht mehr betreibe, suchte ich Platz für den ein oder anderen technischeren Beitrag. Dieser Artikel ist der Einstieg in die neue Kategorie miradlo-Techiethemen
Das Internet war weg Was für jemand _das_ Internet ist, hat damit zu tun was die Person vor allem nutzt. Vor einigen Jahren war ohne Google als es ausgefallen war, für die meisten das Internet weg. Heutzutage genügt bei vielen ein Ausfalls von Instagram und Whatsapp.
Ergänzungsmarke Porto ab Januar 2025 neu, falls man noch Briefmarken hat um Postkarten zu verschicken, so braucht es ab 2025 Ergänzungsmarken mit 25 Cent, denn der Preis steigt von 70 auf 95 Cent.
Die uralte, immer wieder neu diskutierte Geschichte der Bagatellgrenze war über viele Jahre das Hauptthema. So hatte zunächst Digitalisierung eines Ausfuhrscheins keinen Platz.
Bagatellgrenze für die Mehrwertsteuerrückerstattung
Immer mal wieder wurde die Bagatellgrenze für die Mehrwertsteuerrückerstattung diskutiert. Der Zoll forderte es immer wieder, weil der Aufwand fürs Stempeln um die Ausfuhr zu bestätigen hoch sei. Unternehmer und Unternehmensverbände befürchteten Umsatzeinbrüche, wandten sich an Politiker, es wurde diskutiert und bis 2019 wurde unterm Strich jedwede Grenze abgelehnt.
1984 wurde die diskutierte Bagatellgrenze von 50 DM schlussendlich abgelehnt.
1999 forderte der Zoll erneut eine Grenze, diesmal von 200 DM, in Konstanz ging es damals um rund 1500 Ausfuhrscheine täglich. Wieder wurde mit Umsatzeinbrüchen und womöglich dem Verlust von Arbeitsplätzen in der Grenzregion argumentiert und es kam keine Grenze.
Trotz teils ungünstigem Wechselkurs, bei starkem Euro im Vergleich zum Schweizer Franken stieg die Ausfuhr auch in den nächsten Jahren stetig an. 2011 wurde erstmals der digitale Ausfuhrschein als Arbeitserleichterung diskutiert statt einer Bagatellgrenze.
Schweizer Nationalbank stoppt den Mindestkurs
Am Donnerstag, den 15. Januar 2015 stoppte die Schweizer Nationalbank ihr Vorgehen einen Mindestkurs weiterhin zu stützen. Diese Entscheidung kam plötzlich und für alle unerwartet.
Auch wir hatten anders geplant und wollten an sich im März 2015 erneut unsere Räume als Versanddepot nutzen. Stattdessen entschieden wir, dass wir die Änderung als Chance sehen, miradlo nutzt Währungschaos. Unsere Webseiten mit der Möglichkeit sich anzumelden gingen noch Samstagabend, am 17. online. Unser Geschäft öffnete erstmals am 19. Januar also nur vier Tage später. Von Anfang an hatten wir sehr kundenfreundliche Öffnungszeiten.
Für die Banken in der Schweiz kam der Ansturm so plötzlich, dass es bei vielen Banken keine Euroscheine mehr gab. Statt des bisherigen Wechselkurses von 1,20 CHF für 1 € gab es zunächst fast einen 1:1-Kurs. Nur 1,02 CHF mussten für einen Euro bezahlt werden.
Der Kurs hielt einige Monate, nach und nach ging es jedoch wieder weg von dem 1:1 Kurs. Wir passten im September 2015 an. Die nächste Veränderung dauerte länger, doch ab August 2017 passten wir den bei uns geltenden Kurs nochmals an. Seither gab es keine für uns relevanten Schwankungen, wir haben seither 1,25 CHF für 1€.
Zoll in Konstanz stoppte das Stempeln
Im Herbst 2015 stoppte der Zoll für rund einen Monat die bisherige Praxis der Ausfuhrbescheinigung für Lieferungen aus dem Onlinehandel. Plötzlich gab es sie nicht mehr, die bestätigte Ausfuhr in die Schweiz und entsprechende Umsatzsteuererstattung.
11.9. bis 14.10.2015 kein Ausfuhrschein
Rund 12.000-mal stempeln die Zollmitarbeiter in Konstanz derzeit an jedem einzelnen Werktag, um die die Ausfuhr in die Schweiz zu bestätigen. Hiermit können sich die in der Schweiz wohnenden die Mehrwertsteuer von vielen Händlern erstatten lassen.
Auf Grund dieser Unmenge an Aufwand wurde in Deutschland der Ruf nach einem Mindestbetrag für die Mehrwertsteuer-Rückerstattung – einer sogenannten Bagatellgrenze – immer lauter. Das Bundesfinanzministerium prüfte eine entsprechende Änderung im Auftrag des deutschen Bundestages. Zur Diskussion stand ein Mindestbetrag von 175 Euro, umgerechnet rund 200 Franken.
Wieder einmal Bagatellgrenze
Deutsche kennen Mindestbetrag schon länger, denn es war bereits das dritte Mal, dass Deutschland über eine Bagatellgrenze nachdachte. Vor allem süddeutsche Regionalpolitiker liefen immer wieder gegen die Einführung eines Mindestbetrags Sturm. Sie fürchteten sonst um die zahlreichen Kunden aus der Schweiz.
Deutsche kennen eine solche Bagatellgrenze von ihren Einkäufen in der Schweiz schon lange. Für sie wird die Steuer erst ab einem Einkaufsbetrag von mindestens 300 Franken erstattet.
2016: Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit digitalem Ausfuhrschein
Eine Arbeitsgruppe, die aus Fachleuten der Zollverwaltung und 34 Einzelhändlern aus der Region besteht, sollte sich mit dem Thema digitaler Ausfuhrschein beschäftigen. Denn auch die Händler hofften, dass es schneller und einfacher geht mit der Mehrwertsteuerrückerstattung. Eine Bagatellgrenze lehnten sie ebenso wie die IHK ab.
2017: Eine neue Arbeitsgruppe gründet sich
Im März gründet sich eine neue Arbeitsgruppe: Der deutsche Zoll will zusammen mit dem IT-Dienstleister des Bundes eine digitale Lösung für das Stempeln der Ausfuhrscheine entwickeln. Die Schweizer Einkaufstouristen sollen sich so den Gang zum deutschen Zoll, wo heute die Ausfuhrkassenzettel per Hand gestempelt werden, sparen.
Jürgen Wamser, Pressesprecher der Generalzolldirektion, macht damals die Dimensionen des Projektes deutlich: „Es geht um ein automatisiertes Massenverfahren mit rund 17 Millionen Ausfuhrkassenzetteln jährlich allein bei Warenausfuhren in die Schweiz.“ Dabei müsse sichergestellt sein, dass das GPS-gestützte System auch zuverlässig erkennt, wenn eine Person mit ihren Waren aus Deutschland in die Schweiz ausreist.
Dass dieses Projekt dauern wird, zeichnete sich also schon damals ab. Nur wenige Monate später teilte das Bundesfinanzministerium mit: Eine elektronische Abwicklung der Mehrwertsteuer-Rückerstattung wird es wohl nicht vor 2020 geben. Eine Test-Phase, die 2018 starten sollte, kam nicht – stattdessen forderte der Haushaltsausschuss des Bundestags vor der Einführung eine gründliche Untersuchung über die Kosten und rechtlichen Rahmenbedingungen.
Unterdessen setzte der Zoll zeitweise auf Stempel-Außenstellen wie etwa den Container am Bodenseeforum, der Ende 2023 geschlossen wurde.
Mitte 2017: erneut Forderung nach Bagatellgrenze
Hatte sich Ex-Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble immer gegen eine Bagatellgrenze ausgesprochen, kommt nun wieder Bewegung in die Debatte. Der Haushaltsausschuss des Bundestags fordert einen Gesetzentwurf. Einkaufstouristen aus der Schweiz sollen demnach erst ab einem Einkaufswert von 175 € die Mehrwertsteuer zurück erhalten. „Damit könnten Beschäftigte beim Zoll von sehr eintöniger und nervenaufreibender Arbeit entlastet werden, die Staus an den Grenzübergängen zur Schweiz würden verringert und der Staat hätte nach einer Schätzung des Bundesrechnungshofs Mehreinnahmen von rund 300 Millionen Euro“, kommentierte ver.di Baden-Württemberg.
2018: Politiker fordern Tempo
Schnelle, elektronische Abwicklung von Ausfuhrscheinen am Zoll? Klingt gut, war aber noch immer nicht mehr als eine Ankündigung. Diverse Bundestagsabgeordnete aus Südbaden forderten von Bundesfinanzminister Olaf Scholz beim Entwickeln der Technik mehr Tempo ein. Denn noch ist unklar, ob und wie die App überhaupt funktionieren würde – und wie viel sie den Bund kosten würde.
Wesentlich schneller ist eine Studentin der Konstanzer Hochschule HTWG. Die Designstudentin Vanessa Schätzle entwickelte im Rahmen ihrer Bachelorarbeit das Konzept für einen digitalen Ausfuhrschein.
Ihr Lösungsvorschlag basiert auf drei Säulen: einer App mit dem Namen „getVAT“, die der Kunde auf dem Smartphone hätte, einer Software beim Einzelhändler und einer Software beim Zoll. Idee: Der Kassenzettel würde abfotografiert und in die App geladen, die App würde via Standortabfrage erkennen, wann die Grenze überschritten wäre und gäbe den Ausfuhrschein frei, der Käufer würde bestätigen und der Einzelhändler erhielte ein automatisch generiertes Dokument für das Finanzamt.
Beim nächsten Einkauf genüge wieder das Handy, um die Mehrwertsteuer zurückerstattet zu bekommen. Eine Kontrolle an der Grenze fände stichprobenartig gleichfalls über die App statt. So einfach ginge das?
„An sich würde das funktionieren, wenn die Programmierung zertifiziert ist“, erläuterte Schätzle, die die App zumindest als Lösung für Erstattungen im Bagatellbereich sähe. Denn die immer wieder vorgeschlagene Bagatellgrenze schade schließlich gerade den kleinen Einzelhändlern, so Schätzle. Sie würde ihr Konzept gerne den zuständigen Behörden und Einzelhändlern vorstellen.
2019: Entscheidung Bagatellgrenze im März?
Nach einer Fristverlängerung legte das Finanzministerium Anfang Februar 2019 dem Rechnungsprüfungsausschuss einen Bericht zum Thema Bagatellgrenze vor. Darin hieß es unter anderem, dass durch die Einführung einer Bagatellgrenze lediglich 85 bis 110 Beschäftigte weniger zum Stempeln benötigt würden. Außerdem würden sich die bei einer Wertgrenze von 150 € rechnerisch ermittelten Umsatzsteuer-Mehreinnahmen bei einer niedrigeren Grenze auf einen mittleren bis höheren zweistelligen Millionenbetrag verringern. Der Rechnungsprüfungsausschuss bekräftigte allerdings nochmals seine Forderung nach einer Wertgrenze.
Zum 31. März 2019 sollte das Finanzministerium nun einen neuen Bericht vorlegen.
Im Laufe des Jahres war es nach einigem Hin und Her und zwischenzeitlich sogar 175 € Bagatellgrenze im Gespräch. Festgelegt wurde dann doch die Grenze von 50 Euro ab Januar 2020.
Mehrwertsteuer-Bagatellgrenze
Die Bagatellgrenze gilt seit dem 1. Januar 2020 und mit den 50 €. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass am Zoll weiterhin alles abgestempelt wird. Denn ob Waren in die Schweiz gehen oder doch in ein anderes Land wäre nicht bekannt und daher würde weiter gestempelt.
Im Bereich der Endkunden wurde erst im Januar 2022 ein Streit zwischen dem deutschen Bundesrechnungshof und dem Finanzministerium beigelegt, der der Digitalisierung der Mehrwertsteuererstattung im Weg stand.
An sich meldeten sich Industrie- und Handelskammern, Vertreter des Handels und des Handelsverband Südbaden sie würden den digitalen Ausfuhrschein gern testen.
2024: Ausfuhrschein auf Papier
Auch im März 2024 konnte ich nur Planungen des Zolls finden. Es soll, es ist gewünscht, es gehe weiter, doch unterm Strich noch keine relevante neuen Informationen zum digitalen Ausfuhrschein. Es bleibt also vorerst beim grünen Papier.
150 CHF Freigrenze
Diese Woche, Mitte Dezember 2024 berichteten einige über die Änderungen, die Schweiz einführen wird. Je nach Quelle entsprechen die 150 schweizer Franken derzeit zwischen 160 € und 190 € Warenwert, der steuerfrei eingeführt werden darf. Ab dem 1. Januar 2025 wird das gelten.
Die Bagatellgrenze ab welchem Warenwert gestempelt wird gilt seit 2020, viel weniger Arbeit gab es an den Zollstellen, wohl nicht.
Eine angefragte Schweizer, die gerade in Deutschland einkauften fanden es nicht gut, dass es eine geringere Freigrenze gibt. Nun, alles andere wäre auch verwunderlich.
Die meisten deutschen Stellen blieben gelassen, nur wenige befürchten ernsthafte Umsatzrückgänge durch weniger Kunden aus der Schweiz.
Pilotprojekt soll 2025 kommen
Vermutlich wird sich mit der neuen Freigrenze am deutschen Zoll wenig ändern und es wird weiter sehr viel gestempelt.
Im Bericht des Spiegels wird erwähnt, dass die Zolldirektion ein Pilotprojekt für einen digitalen Ausfuhrschein ab Juli 2025 angekündigt habe.
Albern! Es ist aus meiner Sicht bestenfalls albern. Ein freundlicherer Kommentar fällt mir nicht ein, nachdem es schon im Februar 2019 ein Konzept für einen digitalen Ausfuhrschein gab. Es passierte einige Zeit nichts, dann wurde wohl 2022 mal wieder dran gearbeitet. Falls ein Pilotprojekt in 2025 käme ist das ja noch immer keine Einführung.
Die Schweizer haben eine App um Waren anzumelden, allerdings unterschiede diese nicht nach Steuersätzen berechne immer den höheren Satz. Eine diesbezügliche Änderung käme 2027. Das ist auch nicht schnell umgesetzt.
Digitalisierung im öffentlichen Bereich, wie mit Ausfuhrschein und Mehrwertsteuerrückerstattung bleibt wohl weit hinten auf der Prioriätsliste.