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Mal schnell eine Villa drucken

In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung wurde vor kurzem über einen chinesischen Unternehmer geschrieben, der einen 3D Drucker für den Druck von vierstöckigen Villen im Einsatz hat.

Das hat mich überrascht, dass es nun schon möglich ist, ein größeres Haus zu drucken.

Ich habe bereits über diverse Auswirkungen des Internet der Dinge geschrieben. Unsere Welt wird sich in den nächsten Jahren massiv wandeln. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass es für die Einführung der neuen Technologien und Lebensweisen mindestens eine Generation, also mindestens 20-40 Jahre, oder mehr benötigt. Jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher.

Was für Eigenschaften hat der 3D-Drucker für Villen?

Der 3D-Drucker für Villen kann mit Recyclingmaterialien betrieben werden.
Es sind schon einige hundert Villen bestellt und ausgeliefert worden. Der Drucker ist in einer Produktionshalle fest montiert. Die Einzelteile der Villa werden dort gedruckt und anschließend auf die Baustelle geliefert. Also ähnlich wie Fertighäuser, die auf herkömmliche Art erstellt werden.
Da der 3D-Druck ein adaptives Verfahren ist, wird deutlich weniger Abfall produziert. Die Herstellungskosten für ein Haus sinken massiv, da ein Bauplan mehrmals verwendet werden kann (keine Architekten pro weiterem Haus mehr nötig) und es werden deutlich weniger Baumaterialien benötigt.

Drucker zum Bauplatz bringen

Handelsübliche Drucker für Farbe auf Papier, ein Farb- und ein Schwarz-weiß-Laserdrucker

Der nächste Schritt wird wohl sein, den Drucker im Zielgebiet aufzubauen und Vorort die Baumaterialien zu recyceln und direkt einzuspeisen. Die Folge wird sein, dass Häuser für die Bevölkerung erschwinglicher werden und im Lauf der Zeit vermutlich öfters erneuert werden können.

Wie sich diese Entwicklung auf unser aktuelles Wirtschaftssystem auswirkt, muss meiner Meinung nach sehr bald erforscht werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit diesen Technologien weiter auf vertikale Produktionsstrukturen setzen kann. Das bedeutet, dass unsere heutige Organisation von Firmen, zentralisierte, große Produktionsketten, auf Dauer nicht bestehen bleiben. Die Produktion wird deutlich dezentraler stattfinden. Dies führt zu massiven Verschiebungen bei Arbeitsplätzen, Machtzentren und menschlichen Interaktionen.

Zeit des Umbruchs

Da die Technologien verfügbar sind, müssen wir uns damit abfinden, dass wir uns mitten in einer weiteren industriellen Revolution befinden. Ich finde es spannend in einer solchen Zeit des Umbruchs zu leben.

Die 3D-Drucker sehen ein bisschen anders aus, als die handelsüblichen Drucker auf dem Foto. Das Foto ist ein eigenes Symbolbild, was wir gerade haben. Einen Drucker für ein Villa gibt es bei uns nicht, noch nicht einmal einen 3D-Drucker. Bilder von 3D-Druckern gibt es z.B. bei Wikipedia.

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